Die gute Stube

Das Projekt des Jesus-Projekt Erfurt e.V. hilft straffällig gewordenen Menschen dabei, ihr Leben neu zu ordnen und in einem offenen Cafe als Barista Perspektiven zu entwickeln.

 

Welches Problem soll das Projekt lösen?

In der Thüringer Tagesstätte des Jesus-Projekt Erfurt e.V., mitten im Plattenbaugebiet, begegnen uns zwei gravierende Probleme: Menschen, die einmal straffällig geworden sind, haben in unserer Gesellschaft einen schweren Stand. Häufig wird ihnen mit Misstrauen und einer Reihe Vorurteile begegnet. Dies führt dazu, dass sie nur schwer in die Mitte der Gesellschaft zurückfinden. Frustration, ein gemindertes Selbswertempfinden und Resignation gehen damit oft einher. Das Quartier, in dem sich die Tagesstätte befindet, bietet zudem kaum kulturelle Teilhabemöglichkeiten für die Anwohner:innen. Viele von ihnen, besonders finanziell schlechtergestellte, sind einsam. Neue Begegnungsangebote werden gebraucht.

 

Wie trägt das Projekt zur Lösung des Problems bei?

Das Projekt »Die gute Stube« hilft straffällig gewordenen Menschen dabei, ihr Leben neu zu ordnen und ihnen Fähigkeiten für eine Zukunft mit guten Perspektiven zu vermitteln. Indem die Teilnehmer:innen in dem offenen Café als Barista geschult werden und Gästen aller Bevölkerungsschichten begegnen, können sie ihre sozialen Kompetenzen erweitern und wertvolle Kontake knüpfen. Ein Team von Sozialarbeiter:innen begleitet sie dabei. In der Bevölkerung bestehende Vorurteile können durch die direkte Begegnung abgebaut werden. Von einem gemütlichen, offenen Café, bei dem Waren per Solidarprinzip ausgegeben werden, profitiert der gesamte Stadtteil.

 

Was zeichnet das Projekt aus?

Besonders an diesem Projekt ist, dass eine breite Gruppe an Menschen von dem Vorhaben profitiert. Straffällig Gewordenen wird eine Möglichkeit geboten, einen neuen Lebensweg einzuschlagen und bestehende Vorurteile auszuräumen. Zeitgleich können sie der Gesellschaft etwas zurückgeben. Durch das Zubereiten und Servieren von Kaffeevariationen, die gegen eine Spende erhältlich sind, können auch finanziell schlechter Gestellte einen leckeren Kaffee genießen und sich mit Freunden treffen. Der gesamte strukturschwache Stadtteil erfährt dadurch eine Aufwertung.