Mentoring-Projekt

Das Projekt des rheinland-pfälzischen Sichtwaisen e.V. fängt sogenannte Systemsprenger:innen auf, also Jugendliche, die als besonders schwierig gelten und die durch herkömmliche Angebote der Jugendhilfe nicht erreicht werden.

 

Welches Problem soll das Projekt lösen?

Mit dem »Mentoring-Projekt« will der rheinland-pfälzische Sichtwaisen e.V. sogenannte Systemsprenger:innen auffangen. Jugendliche also, die als besonders schwierig gelten und auf deren Bedürfnisse die klassische Jugendhilfe noch keine Antwort kennt. Für die vermeintlichen Versprechen eines kriminellen Lebensstils wie schnelles Geld und Anerkennung sind sie besonders empfänglich, ebenso für Drogenkonsum und Gewalt. Sie werden häufig straffällig. Oft mangelt es ihnen an positiven Vorbildern. Sie fühlen sich in ihrer destruktiven Welt gefangen und sehen keinen Ausweg. Die Folgen sind auch für die Gesellschaft tragisch: Ein:e jugendliche:r Intensivtäter:in hinterlässt hohe Kosten.

 

Wie trägt das Projekt zur Lösung des Problems bei?

Das Projekt stellt einem solchen jungen und belasteten Menschen längerfristig eine:n sogenannte:n Mentor:in zur Seite. Bei den Mentor:innen handelt es sich um Menschen, die aus der Lebenswelt der Jugendlichen kommen und am eigenen Leib vergleichbare – inzwischen erfolgreich bewältigte – Erfahrungen gemacht haben. Positive, authentische Vorbilder also, von denen sich die jungen Menschen in ihrer Krise verstanden fühlen und in denen sie sich spiegeln können, aktuell und als konstruktive Version (und Vision) ihrer selbst. Sie zeigen anhand greifbarer Lebensgeschichten vertrauensvoll und auf Augenhöhe alternative Lebensentwürfe auf.

 

Was zeichnet das Projekt aus?

Sichtwaisen e.V. setzt auf vertrauensvolle Beziehungen zu authentischen Vorbildern. Mentor:innen, die der Lebenswelt der jungen Menschen entspringen, erreichen unsere Klient:innen wirklich. Sie sind in der Lage, glaubwürdig neue Lebensperspektiven zu vermitteln und zwischen Eltern bzw. Fachpersonal und Betroffenen zu »dolmetschen« und Brücken zu schlagen. Mit den pädagogischen Fachkräften arbeiten sie Hand in Hand. Indem z. B. ehemalige Straffällige oder Menschen mit bewältigten Suchterkrankungen als ehrenamtliche Mentor:innen beschäftigt werden, leistet das Projekt auch einen Beitrag zur Enttabuisierung von Lebenskrisen.